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Das bin ich. Ute Donath.

Sind die Fahnen für mich?

Am 07.10.1957 hingen in Zeitz überall Fahnen an den Fenstern. Wieso? Es war der Geburtstag der DDR und mein eigener, aber ich dachte als Kind immer, die Fahnen hängen nur wegen mir und die Leute feiern mich. Das beschreibt mein Leben. Ich feiere das Leben, mit und ohne Fahnen, Hauptsache es ist immer etwas los. Stillstand langweilt mich.

Ute DonathMeine Kinder und Jugendzeit in der DDR war sehr behütet und es hat mir an nichts gefehlt. Die Eltern arbeiteten bei der SDAG Wismut im Bergbau, was uns etliche Vergünstigungen wie Obst, Kleidung, Autos usw. bescherte. Das war für mich alles normal. Mir fehlte es an nichts.

Ich wollte schon immer auffallen

In der Schule war ich sehr gut und interessierte mich früh für Schönheit und tolle Kleidung, außergewöhnliche Dinge, die mich besonders machten. Im Osten gab’s nicht viel Aufregendes in Sachen Mode zu kaufen. Also hab ich selbst genäht. Die komischen Stoffe, die es damals gab, waren so fürchterlich synthetisch und haben sich auf der Haut gar nicht toll angefühlt. Aber seltsamerweise gab es herrliches Material auf Stoffballen zu kaufen, das hat mir gereicht. Schon immer wollte ich auffallen und anders sein. Das ist mir sehr früh gelungen.

Meine Berufswahl verlief allerdings nicht so, wie man es sich vorstellen sollte. Ich hätte Mode oder Kosmetik studieren sollen, aber das war zu DDR-Zeiten nicht einfach. Und somit wurde ich Diplom Bauingenieurin, was nun überhaupt nicht zu mir passte. Aber ich hatte einen Beruf und einen Hochschulabschluss. Die Studentenzeit war eine der unbeschwertesten Zeiten in meinem Leben. Wir hatten Spaß, keinen Stress, gute Freunde und Zeit zu Leben.

Jetzt könnt ihr euch sicher denken, dass ich diesen Beruf nicht lange ausgeübt habe, denn es war  alles zu technisch für mich. Allerdings habe ich am Kultur-und Kongresszentrum in Gera mit gebaut und das ist ja auch schon etwas.

Ich wollte etwas anderes

Nach der Geburt meines Sohnes 1983 übernahm ich in Schleiz die Leitung des Kulturhauses. Das kam meinem Lebensstil langsam näher, denn ich traf auf Künstler aus Nah und Fern und konnte schon zu DDR-Zeiten den Duft der großen weiten Welt schnuppern. Alles was in den 80ern und 90er Jahren Rang und Namen in der Kulturszene hatte, stand einmal bei mir auf der Bühne. Kurz vor der Wende kam ich wieder ins ‚Haus der Kultur‘ nach Gera und übernahm die angesagteste Diskothek der Stadt, den ‚Saphir‘. Es zeichnete sich ab, dass ich auf keinen Fall für einen geregelten Bürojob geeignet war. Ich wollte etwas anderes aus meinem Leben machen.

Wende, Bratwürste und Vertrieb

Dann kam die Wende, Job weg, Mann weg, mit meinem kleinen Sohn allein in einem Haus auf dem Land. Und nicht nur das Haus hatte einen Umbau nötig. Kein Geld. Was mache ich jetzt? Stillstand und nichts tun kam für mich noch nie in Frage. Kurz überlegt, was geht denn immer? Essen. Genau. Also habe ich mir einen Imbisswagen gekauft, einen guten Standplatz in Gera gesucht und Thüringer Bratwürste verkauft. Ich war mir dazu nicht zu schade, denn ich musste Geld verdienen. Ihr werdet es kaum glauben, auch im Imbissstand war ich gestylt. Das war schon immer wichtig für mich. Es hat sich gelohnt, ich habe meine Gäste entertained, so dass sie immer wieder gerne zu mir gekommen sind. Denn eines ist klar, der Kunde kauft nicht das Produkt, sondern die Persönlichkeit. Das wurde mir schnell klar. Problemlos hätte ich einem Eskimo einen Kühlschrank verkauft.

So kam ich in den Vertrieb. Es ging um Menschen und gute Produkte, die für sie wichtig und richtig sind. Beim Kunden-glücklich-machen verließ ich mich auf mein Bauchgefühl.

Nur mein eigener Weg bringt mich ans Ziel

meine AutosDer erste Stepp war die Finanzdienstleistung. Schnell war ich mit den Gegebenheiten vertraut und war tatsächlich lange Zeit der Meinung, meinen Kunden etwas Gutes mit diesen Produkten zu tun. Natürlich war ich sehr erfolgreich in dem, was ich tat. Bis zu dem Moment, als es 2007 langsam los ging. Die Kartenhäuser am Finanzmarkt brachen zusammen. Bis dahin führte ich ein außergewöhnliches Leben. Autos, Reisen, tolle Klamotten, Anerkennung als Trainerin und und und. 2008 habe ich die Branche konsequent verlassen. Kein gutes Bauchgefühl mehr für meine Kunden und mich. Auf dem Fuß folgte – ihr könnte es Euch denken – mein persönlicher Abstieg, der sich allerdings schon Jahre vorher angedeutet hatte.

Das liebe Geld und meine beste Freundin

Ute Donath und MutterViel Geld verdient, zu viel Geld ausgegeben, keinen richtigen Plan, wie mein Leben wieder stabil werden konnte und auch mal bleibt. In dieser schweren Zeit habe ich mich allerdings niemals aufgegeben. Die größte Stütze dabei waren immer meine Eltern und bis heute ist meine junggebliebene Mama (heute 95) meine beste Freundin.

Ich möchte gar nicht alles aufzählen, was ich versuchte, um Geld zu verdienen. Es war jedenfalls sehr viel in den unterschiedlichsten Branchen. Wie schon gesagt, bei mir gibt es immer einen Weg und wenn der nicht mehr funktioniert, nehme ich einen anderen, der mich ans Ziel bringt. Ich werde oft als bestes Beispiel für ein Stehaufmännchen bezeichnet. Jeder wird sich jetzt fragen, wo ist denn der Mann an ihrer Seite, der mit ihr das Leben meistert und sie unterstützt? Über dieses Thema werde ich einen Extrablog verfassen, denn das würde den Rahmen hier sprengen.

Der Traumjob

Ende 2014 hatte ich meinen Traumjob gefunden. Promotionsdame für Fahrzeugpräsentationen. Das war es. Ich liebe tolle Autos über alles und durfte jetzt auf verschieden Autoschauen bundesweit die neuesten Modelle aller Hersteller präsentieren. Da kam mein positiver Umgang mit Menschen wieder ins Spiel. Und ich habe sie wieder entertained, damit sie mit dem entsprechenden Auto ein gutes Gefühl verbinden. Bis ein Unfall im privaten Bereich mich von einer Sekunde zur anderen aus dem Leben warf. Lendenwirbelbruch 2015. Und wieder lag ich am Boden (im wahrsten Sinne des Wortes) und wusste nicht mehr weiter. Ein ganzes Jahr und länger brauchte ich, um wieder auf die Beine zu kommen. Ich hatte genug Zeit, mir Gedanken zu machen. Wie soll es weiter gehen? Schließlich war ich 59. Da bleibt beruflich nicht mehr viel Zeit.

Wieder mal bei Null

Wieder mal bei Null angelangt. Kein Job, kein Geld, kein Selbstvertrauen, Gesundheit im Eimer und viele doofe Gedanken. Aber meine engsten Freunde und meine liebe Familie haben mir geholfen, aus diesem dunklen Loch wieder herauszufinden.

Aber alle die, die mich kennen, wissen, dass ich immer wieder aufstehe und stets nach einer Lösung suche. Auch wenn ich dafür mehrere An- und Probeläufe brauche, ich gebe nicht auf.

Es kamen viele Angebote für Geschäfte der unterschiedlichsten Art. Vielen Dank dafür an alle und Entschuldigung gleichzeitig. Oft nahm ich Eure Zeit und Hilfe in Anspruch und entschied mich doch nicht zu 100%. Aber das Einzige, worauf ich mich verlassen kann, ist mein Bauchgefühl.

Es ist nie zu spät

Ute Donath heuteUnd dann ist mir die Idee gekommen, meine Erfahrungen, Lebenseinstellungen, Verrücktheiten, Maßnahmen zum Jungbleiben, Erlebnisse, Trends in Mode, Lifestyle und Beauty mit vielen Menschen zu teilen.

Mit Hilfe von ganz einfachen Dingen im alltäglichen Leben kann man fröhlich, gesund, fit, anders, leichtfüßig und glücklich durchs Leben gehen. Darum geht es auf meiner Seite und im Blog. Ich habe den Mut, mit jetzt fast 67 Jahren noch einmal ganz neu anzufangen und euch an meinem jung gebliebenen Leben in dieser Form teilhaben zu lassen.

Danke, dass Ihr bis hier hin gelesen habt. Das musste ich alles einmal loswerden. Ich wünsche Euch Allen, dass Ihr im Leben so oft es geht, die richtigen Entscheidungen treffen könnt und wenn es mal falsch war, stark genug seid, umzukehren und neu anzufangen.

Es ist nie zu spät, wichtig ist nur, dass man glücklich ist mit dem was man tut.